Haltung und pädagogische Grundsätze

Pädagogische Grundsätze


Haltung und pädagogische Grundsätze
Das Kind wird im Kindergarten nicht losgelöst von seinem bisherigen noch zukünftigen Leben gesehen. Wir sind uns bewusst, dass die uns anvertrauten Kinder ihre eigene Biographie, ihren kulturellen und familiären Hintergrund mitbringen.

Das Bild vom Kind
Das Kind hat von sich aus, die Fähigkeit und das Bedürfnis nach Nähe. Aus seinem Impuls heraus tritt es aktiv mit seiner Umwelt in Kontakt. Sein Temperament und Charakter sind entscheidend dafür, in welcher Form das Kind die Verbindung zu Gleichaltrigen und Erwachsenen aufnimmt. Die Erzieher*innen unterstützen die Kontaktaufnahme des Kindes in vielfältiger Weise. Sie befinden sich in ständiger Beziehungsarbeit mit dem Kind, da insbesondere die Beziehungsarbeit einen wichtigen Beitrag zur Persönlichkeitsbildung des Kindes leistet. Denn wer kein „Du“ erlebt, kann auch kein „Ich“ entwickeln.
Das Kind verarbeitet seine individuellen Erfahrungen, Erlebnisse, Wahrnehmungen und Eindrücke, so erhält es ein Bild von sich selbst (Selbstkonzept), von anderen und seiner Umwelt.
 
Pädagogische Zielsetzung
Die Einzigartigkeit jedes einzelnen Kindes erfordert die respektvolle, wertschätzende und empathische Haltung der Erzieher*innen. 
Das Ziel unserer pädagogischen Arbeit ist die optimale Förderung, Bildung. Entwicklung und Unterstützung jedes einzelnen Kindes.

Es ist uns ein Anliegen, dass die Erziehung und Bildung in unserer Einrichtung den Weg zur Freiheit und Verantwortungsfähigkeit des Menschen als mündiges Mitglied einer sozialen Gemeinschaft unterstützt.

In der Zeit, in der wir die Kinder und ihre Elternhäuser begleiten dürfen, möchten wir Erzieher*innen den Kindern das Gefühl der Sicherheit, des Vertrauens, der Geborgenheit, des Lebensrhythmus, der Lebensfreude und des Lebenssinns mitgeben.
Das Kind darf Liebe und Wärme erfahren sowie ein Grundgefühl davon bekommen, dass die Welt gut ist.  Nie wieder ist ein Mensch so lernwillig und bildsam wie in der frühen Kindheit. Es gilt, diese Phase zu schützen und das Kind in seiner Entwicklung liebevoll zu begleiten. 

Pädagogischer Ansatz
Als Waldorfkindergarten arbeiten wir auf der Grundlage der anthroposophischen Lehre Rudolf Steiners.  Die Basis unseres pädagogischen Handelns liegt in der Erkenntnis, 
  • dass Kinder im Kindergartenalter durch nachahmendes Tun lernen, sie sich also am Vorbild des Erziehers orientieren können 
  • dass ihnen ein rhythmisch gestalteter Tagesablauf größtmögliche Sicherheit bietet 
  • die Umgebung in der Art gestaltet ist, dass sie entwicklungsanregend undharmonisierend auf die Kinder wirkt. 

Die Lebensbedingungen eines Menschen sind verknüpft mit Rhythmen wie z.B. dem Herzschlag, der Atmung, der Verdauung, dem Schlafen und Wachen sowie dem Wechsel der Jahreszeiten. Der Rhythmus gibt Kraft und wirkt harmonisierend und gesundend. Rhythmuspflege ist eine wichtige Komponente der Gesundheitspflege und schafft Orientierung im Tageslauf bzw. im Wochenlauf.
Der Tag bei uns im Waldorfkindergarten ist gegliedert im Wechsel von Aktivität und Ruhe, im Freispiel von Einzel- und Gruppenspiel, von drinnen und draußen.
Der täglich wiederkehrende Rhythmus wirkt vertrauensbildend und die Kinder erfahren dadurch Sicherheit.

Rolle der Erzieherin
Die Erzieher*innen ist wahrnehmender Entwicklungsbegleiter eines Kindes. Durch sich selbst, ihre Tätigkeiten und Gestaltung der Räumlichkeiten schaffen sie die Bedingungen, unter denen sich das Kind entwickelt. Indem die Erzieherin dem freien Spiel des Kindes genügend Raum gibt, ermöglichen sie dem Kind eigene Erfahrungen zu sammeln.
Jede Erziehung ist zugleich Selbsterziehung. Jede(r)  Erzieher*in ist sich ihrer Vorbildfunktion bewusst. Dies bedeutet, dass sie ständig mit reflektierenden und persönlichkeitsbildenden Prozessen beschäftigt ist.
Die Beziehungsarbeit mit dem Kind ist, wie oben schon erwähnt, die tägliche Aufgabe des pädagogischen Personals. Es kümmert sich stetig um eine intensive Beziehung zu jedem einzelnen Kind und es liegt in der Veranwortung der Erzieher*innen, die Beziehung so zu gestalten, dass eine sicherer Bindung vom Kind zur Erzieher*in entsteht, wichtig in diesem Kontext ist der positive, vorurteilsfreie Blick der Erzieher*in auf das Kind.

Spielgruppe
Die Spielgruppe ist ein Angebot für die Kinder, die für den Sommer des darauf folgenden Jahres in unserem Kindergarten angemeldet sind.
Seit mehreren Jahren besteht in unserem Kindergarten das Angebot einer Spielgruppe mit einem Elternteil für ein- zweijährige Kinder. Nach den Grundsätzen der Waldorfpädagogik erfahren die Kinder einen Nachmittag in der Woche, der pädagogische Elemente des Kindergartens in vereinfachter Form enthält: Eine gemeinsame Spielzeit und das Zubereiten eines kleinen Nachmittagssnacks, Fingerspiele, Lieder und ein kleiner Reigen.

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